Empfehlungen für den Hausgarten

Zunächst einmal: Warum brauchen Sie einen ungiftigen Hausgarten?

Haben Sie kleine Kinder?

Haben Sie Haustiere, die in den Garten hinaus dürfen?

Ist Ihr Garten Fremden frei zugänglich, d.h., nicht durch eine Mauer, einen Zaun oder eine Hecke abgetrennt?

In diesen drei Fällen ist eine giftfreie Gartenzone sinnvoll. Dabei sollten Sie staffeln. Das für jedermann frei zugängliche Blumenbeet vor Ihrer Haustür sollte wohl besser komplett gifftrei sein. Die hinteren Randzonen Ihres Gartens dagegen dürften weder für Besucher noch spielende Kinder interessant sein, da darf auch mal die eine oder andere nicht so gefährliche Giftpflanze stehen, insbesondere, wenn die Kinder älter werden und Warnungen verstehen.
Haustiere sind ein ganz anderes Kapitel. Weder Katze noch Hund können Sie beibringen, dass eine Pflanze giftig ist. Da lohnt es sich schon, ein bisschen vorausschauend zu planen.

Und dann gibt es natürlich auch Pflanzen, die so giftig sind, dass Sie, zumindest bei kleinen Kindern kein Risiko eingehen sollten. Ricinus, Herbstzeitlose, Seidelbast und Eisenhut, um vier dieser Vertreter herauszugreifen, haben in einem Hausgarten mit spielenden Kindern nichts verloren. Überhaupt nichts.

Gott sei Dank gibt es genügend ungiftige Alternativen. Und von denen werde ich Ihnen hier einige der schönsten (und möglichst auch pflegeleichtesten) vorstellen.

Hier ist meine kleine Auswahl.

SP bedeutet: spielplatzgeeignet, da weder giftig noch hohe Verletzungsgefahr, außerdem einigermaßen robust und nicht zu teuer.

Ungiftige Zierpflanzen:

Laubbäume:

  • Ahorn (alle Arten, Zierformen mit Zwergwuchs und rotem Laub im Handel) SP
  • Birke (alle Arten, verbraucht viel Wasser)
  • Eiche (alle Arten, amerikanische Arten haben sehr bunte Herbstblätter)
  • Buche (alle Arten, eßbare Früchte)
  • Ulme (alle Arten, sehr schlanke und schön gefärbte Sorten im Handel)
  • Zieräpfel (alle Arten, schöne Blüten, teils schöne bunte und ungiftige, wenn auch steinharte und saure Zierfrüchte) SP
  • Zierkirsche ( alle Arten, sehr schöne Blüten)  SP
Nadelbäume:

  • Tannen (alle Arten, sind hier leider sehr krankheitsanfällig)
  • Fichten (alle Arten, Wolllaus- und Sitkalausbefall häufig)
  • Kiefern (alle Arten)
  • Lärchen (alle Arten, werfen im Winter die Nadeln ab!)
  • Zedern (sehr großer Platzbedarf, im Alter brechen leicht Äste ab)
Büsche:

mit schönen Blüten und (teils nur gekocht) eßbaren Früchten :

  • Cornelkirsche (blüht vor dem Laubaustrieb,gelb,leckere rote Früchte, in Gärtnereien auch als Hartriegel geführt) SP
  • Feuerdorn (weiße Blüten,rote oder gelbe Früchte,die aber nur als Mischfrüchte in Marmeladen verwendbar sind, Vorsicht, der Strauch hat Stacheln, gutes Nistgehölz für Vögel)
  • Holunder (bekannt, braucht viel Platz, wächst ohne Schneiden zu einem kleinen Baum heran, Äste lassen sich leicht aushöhlen und zu Flöten verarbeiten, das Holz ist aber nicht sehr fest und daher nicht zum Klettern geeignet )
  • Traubenkirsche (relativ kleine Blüten, aber gut zu Marmelade zu verarbeitende Früchte, der Strauch kann sich ohne Schnitt zu einem kleinen Baum entwickeln, bitte nicht verwechseln mit der Lorbeerkirsche, die ist giftig!)
  • Wildrosen (teils interessantes Laub, sehr schöne, meist durftende Blüten, relativ kurze Blütezeit, Hagebutten in verschiedenen Farben, lockerer Wuchs, allerdings haben sie Stacheln, sind daher ein guter Schutz für in Bodennähe brütende Vögel !)
  • Zierquitte (Früchte gut zu Gelee zu verarbeiten, auch dieser Strauch hat Dornen! Gutes Nistgehölz für Vögel

mit schönen Blüten :

  • Forsythie SP - ideale Pflanze auch für Allergiker, da sie keine Pollen bildet
  • Flieder SP
  • Jasmin (Sommer- und Winterjasmin)
  • Hortensie
  • Rhododendron (eingeschränkt, da es auch giftige Arten gibt)
  • Rose
  • Schmetterlingsflieder  (SP) unter Vorbehalt- die Pflanze lockt zwar zur Freude der Kinder jede Menge Schmetterlinge an, aber leider auch Bienen und Hummeln, die wiederum stechen können)
  • Strauchmalve SP
  • Wegelie (sehr reichlich in Rot und Rosa blühend, teils mit weißbuntem Laub) SP
  • Zierjohannisbeere SP
  • mit schönem Laub oder schöner Rinde :
    Berberitze (buntes Laub, Stacheln, vorsicht, ausländische Arten leicht giftig !)
    Hartriegel (eine Art mit gelber oder roter Rinde, einige Arten auch mit weißgeflecktem Laub )
Nadelholz :

  • Wacholder (einheimische Art mit als Gewürz nutzbaren Beeren)
Heckenpflanzen, die einen Formschnitt vertragen:

  • Buche, Hainbuche (Herbstlaub bleibt im Winter oft hängen, daher relativ blickdicht) SP
  • Weißdorn (weiße Blüten, eßbare Früchte, stachelig)
Kletterpflanzen:

  • Wilder Wein (selbsthaftend)
  • Knöterich (braucht Klettergerüst oder Zaun, extrem starker Wuchs)
Robuste Stauden, die auch mal einen Tritt überleben :
Schattenpflanzen:

  • Farnkraut (treibt kräftig Ausläufer)
  • Funkie = Herzlilie =Hosta (buntes Blattwerk,zarte,schöne Blüten) SP
  • Geißbart (1,5 m hohe, buschige Staude)
  • Goldnessel (treibt extem stark Ausläufer und liebt Schatten) SP
  • Lungenkraut (blüht bevor die Bäume treiben, Laub zum Spätsommer eingezogen)
  • Frauenmantel (die Blüte sieht schön aus, das ist aber durch die grüne Farbe nur aus der Nähe zu würdigen) SP
trockene, sonnige Plätze :

  • Lavendel (nicht ganz winterhart, verträgt im Winter keine starke Nässe!)
  • Polsterphlox (weiß, rosa oder lila Blüten, ca .10 cm hoch)
  • Quendel (wilder Thymian, sehr niedrig, duftend, blüht, Gewürz)
  • Salbei (alle Arten, auch der Küchensalbei) SP
  • Schleifenblume (weißblühendes Steingartengewächs) SP
  • Yucca (große, imposante Blüte, Vorsicht, Blätter laufen in scharfer Spitze aus)
  • Ziergräser (verschiedene Sorten, von 10 cm bis 2 m)
normaler Standort, wuchsfreudige Arten:

  • Astern  (Herbstblüher, verschiedene Wuchshöhen) SP
  • Goldrute (ca 1m hoch, intensiv Gelb, Sommerblüher, wuchert!) SP
  • Johanniskraut (schöne gelbe Blüten, lange Blütezeit)
  • Knötericharten mit niedrigem Wuchs (Bodendecker, Blüte relativ klein) 
  • Margerite (wächst auch auf schlechten Böden gut)  SP
  • Phlox (Minis von10 cm, große bis ca 1m hoch, Sommerblüher)
  • Rose (bevorzugt krankheitsresistente und duftende Sorten nehmen)
  • Topinambur (blüht wie eine kleine Sonnenblume, Blüte 10 cm groß, Pflanze bis 2 m hoch, winterharte Knollen, die eßbar sind)  SP
  • Walderdbeere (treibt Ausläufer, kleine, leckere Früchte. Falls Wert auf schöne Blüten gelegt wird, empfiehlt sich die Erdbeere "Pink Panda" mit Rosa Blüten, eine Monatserdbeere mit nicht ganz so leckeren, aber größeren Früchten)  SP
robuste Ein- und Zweijährige, aus Samen zu ziehen:

  • Bartnelke (weiß/rot/lila-Töne, zweijährig, samt sich gut aus)
  • Ringelblume (gelborange, Sommer bis Spätherbst blühend, ca 30-40 cm hoch) SP
  • Stockrose = Malve (zweijährig, 2 m hoch, weiß/rot/lila-Töne)
  • Tagetes (gelb/orange/braun, Sommer bis Spätherbst blühend, 10 - 70 cm hoch, je nach Sorte, auch wirksam gegen Nematoden in Boden) SP
  • Vergißmeinnicht (blau, vermehrt sich prima selbst durch Samen) SP
Gewürze, Teepflanzen und Gemüse mit Ziercharakter, pflegeleicht, aber nicht alle trittfest:

  • Melisse (ca 50 cm hoch, starker Zitronenduft, mäßig ausbreitend, Staude) SP
  • Oregano (Bodendecker, Duftpflanze, Staude)
  • Pfefferminze-Arten (hohe, stark wuchernde, stark duftende Stauden) SP
  • Pflücksalat (einige Arten haben schön geformtes, rotbuntes Blatt, Saat)
  • Schnittlauch (lila Blüten,gute Beeteinfassung, Staude)
  • Zierkohl (hat schöne bunte Kohlköpfe, die man zusätzlich essen kann)
  • Zuchini (wächst buschig, schöne große gelbe Blüten, Platzbedarf ca.1 qm, Saat)
Gräser:

Alle in Gärten angepflanzte Gräser sind, soweit mir bekannt ist, ungiftig. Das heißt nicht, daß sie automatisch ungefährlich sind. Manche Gräser sind groß und hart genug, daß man sich an ihnen verletzen kann. Andere können Stoffe enthalten, die in Verbindung mit Sonnenlicht die Haut reizen. Aber vergiftet hat sich noch nie ein Kind an einem Grashalm.

Erstellt März 2021
Copyright © Charlotte Erpenbeck
Apothekerin