Empfehlungen für Spielplätze

Kindgerechte Gärten

Einige Grundregeln werden Ihnen helfen, Ihrem Kind optimalen Freiraum in Garten zu geben.

  1. Sorgen Sie für einen Spielplatz im Sichtbereich der Räume, in denen Sie sich am häufigsten aufhalten (Küche, Hausarbeitsraum, Wohnzimmer). Es ist immer sehr beruhigend, wenn man zwischendurch unauffällig einen Blick auf die Aktivitäten der lieben Kleinen werfen kann.
     
  2. Für Kleinkinder am wichtigsten ist ein Sandkasten. Um den Sandkasten herum sollten möglichst keine empfindlichen Zierpflanzen wachsen. Rasen ist optimal. 
     
  3. Legen Sie einen robusten, strapazierfähigen Spielrasen an – und gönnen Sie Ihrem Kind das Vergnügen, im Rasen Gänseblümchen und Löwenzahn zu finden (beide Pflanzen sind übrigens eßbar).
     
  4. Falls Sie auch giftige Pflanzen zur Gartengestaltung verwenden wollen, setzen Sie sie nicht direkt neben den Spielplatz, und erklären Sie Ihrem Kind früh genug und konsequent, was es auf keinen Fall in den Mund nehmen darf. Die meisten Kinder sind in solchen Dingen lernfähiger, als wir Erwachsenen das annehmen.
     
  5. Sollte Ihr Kind auch nur das leiseste Interesse am Garten zeigen, spendieren Sie ihm (möglichst in Spielplatznähe) ein eigenes kleines Beet.
     
  6. Buschwerk zum Verstecken oder ein größerer Baum zum Klettern in Spielplatznähe werden von Kindern gerne und mit Phantasie benutzt. Als Verstecke möglichst robuste, starkwachsende und billige Pflanzen verwenden. Z.B. Weiden  oder Forsythien aus Stecklingen, sie ergeben ein dichtes Buschwerk, und Weidenzweige kann man sogar zu Formen flechten. Gegebenenfalls können Sie Sträucher und Bäume aus Wildwuchs von Brachflächen nehmen, aber bitte nicht aus dem Wald oder aus Naturschutzgebieten entführen! Bei Kletterbäumen sollten Sie darauf achten, dass sie ungiftig sind, nicht zu hoch (damit Sie ihr Kind notfalls auch ohne Feuerwehr retten können) und stabil. Ältere Obstbäume eignen sich weniger, sie neigen zu brüchigen Zweigen.
     
  7. Eine Wasserzapfstelle (mit Netzen, Deckeln oder Gittern gegen Hereinfallen abgesichert, falls es eine Regentonne oder ein Gartenteich ist) vergrößert das Spielvergnügen ungemein.

Beispiel für die mögliche Bepflanzung eines Kinderbeetes

Für jüngere Kinder sollte das eigene Gartenbeet ca 1 qm groß sein und pflegeleicht (damit das Kind mit geringem Einsatz ein Erfolgserlebnis hat). Folgende Pflanzen kann ich empfehlen:

1 Ballerina-Apfelbaum (Pflanzhöhe ca 60 cm,endgültige Wuchshöne ca 2 m, Breite nur 30 cm ! , erste Ernte nach 2-3 Jahren ,Preis ca 20-40 Eur )
2-3 Pflanzen Monats-Erdbeeren (meist gratis als Ableger zu bekommen)
2-3 Pflanzen Pflücksalat (aus Samen, Tüte ca 1 Eur) eßbar und schön
als Blumenschmuck einige Zwerg-Tagetes oder Ringelblumen (aus Samen, Tüte ca 1 Eur), diese Blumen sehen schön bunt aus und wachsen auch bei schlechtem Wetter zuverlässig
1-2 Sonnenblumen (aus Samen,Tüte ca.1 Eur, rasches Erfolgserlebnis) oder eine bunte Sommerblumenmischung, als einjährige Saatmischung fertig zu bekommen
Alternativ könnte aus wilden Samen z.B. ein Kastanien- oder Nußbaum gezogen werden, die aber den Nachteil haben, daß diese Bäume für den Hausgarten nach spätestens 3-5 Jahren entschieden zu groß sind und in die Wildnis verpflanzt oder abgeschnitten werden müssen

Kinder dekorieren ihre Beete gerne mit schönen, selbst gesammelten Steinen oder Muscheln. Außerdem ist hier die beste Ecke für Gartenzwerge und ähnliche Zierteile. Auch Plastiksaurier sind gartenfest (wenn auch nicht immer lichtecht). Mit etwas Phantasie kann man mit Hilfe von Steinen, Sand und Moos richtige kleine Landschaften für Puppen und Spieltiere zusammen mit dem Kind erstellen.

Spezielle Spielplatzbepflanzung

Für Spielplätze brauchen Sie spezielle Pflanzen. Es reicht nicht, dass sie ungiftig sind.

Pflanzen mit Stacheln und Dornen werden von den Eltern nicht gerne gesehen. Sie sorgen für einen deutlich schnelleren Verschleiß der Kleidung, von einem erhöhten Verbrauch von Pflastern und Wundsalben ganz zu schweigen.

Pflanzen mit stark färbenden Blüten oder Früchten verletzen zwar niemanden, sind eber ebenfalls aus Elternsicht extrem lästig.

Pflanzen, die viele Insekten anlocken, passen auch nicht so recht, denn eine Biene, die unversehens in einer Kinderhand landet, sticht zu.

Wenn also in Ihrer Siedlung und Ihrer Straße ein Spielplatz frisch angelegt werden soll, reden Sie mit den Leuten von der Gemeinde und weisen Sie sie darauf hin, welche Pflanzen besonders spielplatzfreundlich sind.

In den Pflanzenlisten für Bäume, Büsche und Stauden für den Hausgarten sind spielplatzgeeignete Pflanzen extra gekennzeichnet.

Ein völlig gefahrenfreies Leben gibt es nicht, egal, was Sie anstellen, Genau deshalb haben Eltern ja für Ihre Kinder eine Aufsichtspflicht. Aber Sie können mit minimalem Risiko arbeiten, wenn Sie robuste und ungiftige Pflanzen benutzen. Wenn schon nicht im ganzen Garten (weil einige Giftpflanzen ja wunderschön sind und wir wirklich ungern völlig auf sie verzichten), dann zumindest im Spielplatzbereich.

 

Erstellt März 2021
Copyright © Charlotte Erpenbeck
Apothekerin